
Hey, du! Schön, dass du wieder dabei bist.
Resilienz? Wer oder was ist das? Ein Begriff der in den Medien, vor allem in unserer Blogger-Szene, in letzter Zeit weit verbreitet ist. Wieso, fragst du dich? Wieso erst jetzt, frage ich mich.
Der Begriff Resilienz ist bereits 1974 (!!) von Murphy in die Literatur eingeflossen und er beschreibt in dieser Definition das “resiliente Kind”, welches in jedem von uns angelegt ist – also in dir und in mir : ) Das ist einmal ein guter Start. Denn bei der Geburt eines jeden Individuums sind zahlreiche Fähigkeiten, Begabungen, Anlagen, sowie Ressourcen angelegt und sie stehen jeder Zeit für dich und mich zur Verfügung. Ich möchte es mit Vertrauen, ja sogar mit dem sogenannten “Urvertrauen” gleichsetzen, das wir von Anbeginn haben.
Das Wort Resilienz stammt ursprünglich aus den Materialwissenschaften und wird aus dem Lateinischen resilire abgeleitet. Es bedeutet “zurückspringen”, “zurückprallen” und beschreibt dort Materialien, die nach fester Anspannung wieder in ihre anfängliche Position zurückschnellen. Wir, in den komplementären Gesundheitswissenschaften, verbinden es mit “Gedeihen und Wachsen, trotz widriger Umstände” – eine psychische Widerstandsfähigkeit laut Duden.
1979 erweiterte Antonovsky diesen spannenden Bereich mit seiner damals neu eingebrachten Salutogenese, der Entstehung der Gesundheit. Für ihn sind es drei Komponenten, die ein gesundes Individuum verinnerlicht hat, um einen gesunden Lebensweg einzuschlagen.
- Handhabbarkeit / Machbarkeit
- Verstehbarkeit
- Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit – der wichtigste dieser Drei.
Eine der wichtigsten Arbeiten kam 1992 von Werner & Smith, die 698 Kinder und deren Lebensweg über 30 Jahre lang beobachteten. Werner nannte die Kinder, die trotz widriger Umstände ein erfolgreiches und gesundes Leben meisterten, resilient.
Rogers (2004), ein bisserl später, spricht dann von der “Selbstverwirklichungstendenz”, die in jedem lebenden Organismus vorhanden ist, ebenfalls in Tieren. Die Tendenz ist eine Neigung zu wachsen, sich zu entwickeln und alle seine Möglichkeiten zu verwirklichen.
Aber was macht dich nun resilient?
Du kennst es sicherlich, wenn du eine Situation hast, wo du hinten und vorne nicht weißt, wie du das je meistern sollst. Ob es nun physischer und / oder psychischer Stress ist, Krankheit, Trauer oder Tod. Die Löcher, die uns tagtäglich auflauern, sind vielfältig. Was machst du dann? Oder was machst du gerade eben nicht? Wie kannst du deine Anspannung erfolgreich auflösen und sogar daran wachsen?
Drei Grundlagen erscheinen mir essentiell, um ein Vertrauen als Basis für eine gelebte Resilienz entfalten zu können:
- Ein Vertrauen in sich selbst, ein Selbstwertgefühl, eine Fähigkeit zu lieben, sich auch selbst zu lieben;
- ein Vertrauen ins Du, in andere, in Partnerschaften und in Freundschaften;
- ein Vertrauen in das Ganze, in die Welt.
Willst du die psychische Widerstandsfähigkeit von dir (oder deinen Kindern, deinen Schüler*innen, deinen Studierenden) fördern, dann lege deinen Fokus auf folgende Erfahrungen:
Zuversicht & Freude
Vertrauen & Sicherheit
Integration & Zugehörigkeit
Hoffnung
Wohlbefinden
Sinn finden
Wiedergewinn von Unabhängigkeit
Unabhängigkeit im Denken, Wollen, Entscheiden, Handeln, Ausdruck von Gefühlen
Wertschätzung
Geborgenheit & Zuwendung & für andere da sein
Mein Gesundheitstipp für dich
Suche dir von den oben genannten positiven Lebenserfahrungen zwei heraus, welche in deinem Leben bis jetzt noch keine große Rolle gespielt haben, aber die du in den kommenden Wochen speziell erleben und somit in dir fördern möchtest. Lass dir Zeit, spür’ in dich hinein. Immer und immer wieder, bis du diese, deine “neuen” Fähigkeiten, verinnerlicht hast. Bleib dran – es lohnt sich!
Sorge nicht, wohin dich der einzelne Schritt führt, nur wer weit blickt, findet sich zurecht. (Don Hammarskjöld)
Bei der Resilienz ist es wie bei der Gesundheit. Sie lässt sich nicht herstellen, nur fördern! Und bei diesem Fördern möchte ich dir mit meinen Blogposts und Rezepten behilflich sein! Das Thema ist sehr, sehr groß und heute ist einmal der Start …
… Schritt für Schritt in die richtige Richtung, wünscht dir
deine Martina
6 Kommentare zu „Resilienz!? Was bleiben lassen? Was tun?“