
Das finale Faschingswochenende steht vor der Tür und die Krapfenberge in den Cafes und Bäckereien werden immer höher. Natürlich ist Fasching und der Krapfen für uns ÖsterreicherInnen untrennbar miteinander verbunden. Aber ist das, was uns so schmeckt, auch gesund?
Nein – nicht im Falle von Weizenverzehr. Und ich möchte in diesem Blog nur einen Aspekt wieder herausnehmen, nämlich den Insulinkick, den uns der Weizen beschert.
Was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir ein Stück Krapfen oder aber nur ein Stück (Vollkorn-)Brot essen: das gerade Genossene wird in seine Hauptbestandteile aufgespalten. Im Falle von Getreide ist das hauptsächlich der Makronährstoff Kohlenhydrat – in Englisch kurz carbs, der wiederum in Mono-, Di-, Oligo-, Polysaccharide und in komplexe Kohlenhydrate eingeteilt wird. Diese Saccharide, sprich Zucker, kommen über die Schleimhautresorbtion (Mund- und Darmschleimhaut) in unser Blut und damit zu allen Zellen, wo sie zur Energiegewinnung verbraucht werden. Dazu braucht es Insulin. Der Rest kommt zur Leber, wo die Glukose zu Leberglykogen aufgebaut und gespeichert wird. So der Normalfall ; )
Zirkuliert nun “zu viel” Glukose im Blut, weil wir nach dem 2. Krapfen noch immer Lust auf den nächsten haben, dann haben wir einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Nun tritt der Pankreas – die Bauchspeicheldrüse auf den Plan, weil eine gewisse Schwelle erreicht ist, die unbedingt abgebaut werden muss. Der Pankreas setzt über seine Langerhansschen Inseln Insulin frei, das, wie bereits oben beschrieben, essentiell für den Glukoseeinschub in alle Zellen ist. Wenn der Pankreas über Jahre hindurch ständig gefordert wird, ist er irgendwann einmal zu müde, um genug vom Hormon Insulin zu produzieren. Diabetes (Typ II) entsteht!
Ein hoher Glukosespiegel im Blut bedeutet auch gleichzeitig ein hoher Insulinspiegel im Blut. Dieser provoziert die Bildung von Bauchfett, weil der Körper die Glukose nicht mehr in den Zellen verbrennen bzw. in der Leber speichern kann. Wenn nun der Bauchumfang wächst und wächst, bedeutet das eine vermehrte Erzeugung von Entzündungssignalen, weil da ja was nicht stimmt. Diese vorherrschende, unterschwellige Entzündung ist wiederum verantwortlich, dass die (Muskel-) Zellen und die Leber verringert auf das Insulin ansprechen. Es wird hier von Insulinresistenz gesprochen. Der Pankreas reagiert darauf mit einer erhöhten Produktion, weil die Glukose irgendwie aus dem Blut geschaffen werden muss.
Der Teufelskreis ist perfekt – erhöhte Insulinresistenz – erhöhte Insulinproduktion – vermehrte Bildung von Bauchfett und erneut … nochmalige Erhöhung der Insulinresistenz.
Wir müssen aber keine DiabetikerInnen sein, um diese Achterbahn von Hyper- und Hypoglykämie – Über- und Unterzuckerung zu erleben. Spürt einmal in euch hinein, nachdem ihr Krapferln und Semmerln verspeist habt. Der unweigerliche Abfall unseres Blutzuckers ist die natürliche Antwort unseres hohen Insulinspiegels und schon ist uns klar, woher der nächste Heißhunger auf was Süßes – darfs das nächste Krapferl sein? – kommt. Und dieses Schauspiel wiederholt sich, so Dr. William Davis, alle 2 Stunden.
Das nun der vermeintlich gesunde Weizen den Blutzucker höher treiben lässt, als gewöhnlicher Haushaltszucker, ist kaum zu glauben. Die Liste des Glykämischen Index (GI) spricht aber eine klare Sprache. Der GI misst, wie stark der Blutzucker in den 90 bis 120 Minuten nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel in die Höhe steigt und spricht von hohem GI bei >70. Die Liste der Weizenprodukte in dieser Sparte ist lang… Kritisch sei der Vollständigkeit wegen angemerkt, dass der GI mittlerweile kontroversiell diskutiert wird. Ich halte es einfach wie Sigmund Freud, der von “Erfahrungen am eigenen Leib” spricht. Also: einfach ausprobieren und selbst erkennen, dass eine low-carb Ernährung mit einem Getreideverzicht leicht erreichbar und gesund für unseren Köper ist .

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Viel Spaß beim Ausprobieren und Hineinhören in euren Körper
eure Martina
3 Kommentare zu „Getreidefrei und alles wird gut # 2“