
Servus! Schön, dass du wieder bei mir dabei bist. Danke für deine Zeit. Ich hoffe, es geht dir gut, wo auch immer du gerade in der Welt bist 🙂
Der Herbst hat uns fest im Griff, die Tage werden merklich kürzer und die Nächte unangenehm kühler. Bei all der Melancholie, den Sommer ziehen zu lassen, gibt es doch eine Freude am Herbsteinzug: das prächtige Farbenspiel. Von Grün, Gelb bis hin zu Rot, verfärbt sich nun rundum alles. Das finde ich echt wunderschön. Da ich über ein Jahr in den USA gelebt habe, ist mir der Indian Summer nicht nur ein Begriff, sondern definitiv im Gedächtnis geblieben. Solch extreme und wunderbare Rottöne habe ich hierzulande zwar noch nicht bestaunen können, aber Heimat ist einfach Heimat 🙂 und so bin ich schon von unseren Laubwäldern begeistert, wenn sie ihr Kleid färben. Außerdem kommen mit dem Herbst die rötlichen Gemüsearten auf unseren Teller und das erfreut nicht nur unser Auge, sondern ebenso unser Herz <3 .
Dass dies nicht immer so war, kannst du vielleicht aus eigener Kindheitserinnerung bestätigen. Die Rohnen sind wirklich kein beliebtes Kinderessen. So war es bei mir und bei meinen Kindern. Und vielleicht auch bei dir? Der Rohnensalat wurde nur unter Protest gegessen, weil er eben so gesund sein soll, wie es hieß. 😛 Aber das hat sich bei mir und in meiner Familie schon lange gelegt. Die Rohnen sind jetzt im Herbst nicht mehr aus unserem Speiseplan wegzudenken und mittlerweile ernte ich sogar eigene Rohnen von meinem Hochbeet. Das perfekte dabei ist, dass mit dem Setzen im Frühling eigentlich schon die Ernte beginnt, denn die jungen Blätter kommen regelmäßig in unseren Salat oder auf’s Frühstücks-Paleo-Brot. Dann zupfe ich aber nur ganz wenige Blätter ab, um genug Energie für die Knolle übrig zu lassen. Vor einigen Jahren bin ich über ein veganes Rohnen-Risotto Rezept gestolpert und habe das ein bisserl abgeändert und nun ist es hier am Blog für dich! Da die rote Knolle sehr viel Saft auf alle anderen Lebensmittel überträgt, koche ich es separat. Das muss natürlich nicht sein. Du kannst alles in einem großen Topf kochen, dann aber aufpassen, dass die Rhonen-Würferln nicht zu sehr zerfallen …
Rohnen-Risotto vegan
Rohnen erfahren wie Buchweizen in den letzten Jahren ein Comeback, denn du findest sie in jedem noch so schicken Restaurant immer öfter auf der Speisekarte. In Form von Suppen, als Carpaccio oder wie ich sie dir hier vorstelle, als Risotto. Du bist also total “in”, wenn du sie in den kommenden Wochen kaufst, kochst und isst 🙂
Was wir für 2 Portionen brauchen
- 200 g Risotto-Reis
- 500 g Bio-Rohnen (Rote Beete für meine deutschen Follower :-), geschält und in kleine Würfel geschnitten
- 1 große rote Bio-Zwiebel, in feine Stücke geschnitten
- 3 Knoblauchzehen, gepresst oder klein geschnitten
- 600 bis 800 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
- 150 ml Reis-Cuisine
- 1 EL Reismehl
- 6 El Bio-Olivenöl
- 2 Hände voll Ruccola, besser noch die wilde Rauke aus dem eigenen Garten, gewaschen
Wie ich es mache und in 45 Minuten servierfertig bin
Einen Topf mit ca. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. 800 ml davon mit der Gemüsebrühe verrühren und zur Seite stellen. In einer großen, flachen Pfanne 3 EL Olivenöl erhitzen und den Risotto-Reis einfügen. Unter Rühren glasig dünsten und mit der Gemüsesuppe portionsweise aufgießen, Hitze reduzieren und immer wieder Umrühren, sodass der Reis nicht anklebt. Währenddessen in einer weiteren Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen und den Zwiebel ebenso glasig dünsten, dann die Rohnenstücke dazugeben und bei mittlerer Hitze weich dünsten. Erst gegen Ende den gepressten Knoblauch daruntermengen. Wenn der Reis und die Rohnen gut durch, aber noch bissfest sind, gebe ich das Gemüse unter den Reis und vermische beides vorsichtig miteinander. Falls du mehr als 800 ml Gemüsebrühe brauchst, einfach mehr dazugeben.
Zum Schluss die Reis-Cuisine mit dem Reismehl glattrühren und unter das Risotto mischen. Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Rohnen-Risotto auf einem Teller anrichten und mit jeweils einer Hand voll Ruccola garniert servieren.
Mein Gesundheitstipp für dich
♣ Die Rohne wird ferner als Rote Rübe, Rote Beete oder Rande bezeichnet.
♣ Sie ist, wie all das andere Wintergemüse, reich an Vitaminen, Mineralien und bioaktiven Inhaltsstoffen, da sie ihre oberirdischen Pflanzenteile absterben lässt, um über den Winter beziehungsweise die kalte Jahreszeit zu kommen. Das tut sie, damit die Energie nicht über die Blätter vergeudet wird, sondern für die nahrhafte Knolle zur Verfügung steht.
♣ Rohnen beinhalten auf 100 g aus den B-Vitaminen die Folsäure (83 µg), die Mineralstoffe Natrium (58 mg), Eisen (0,9 mg) und die sekundären Pflanzenstoffe Flavonoide.
♣ Rohnen haben einen hohen Zuckeranteil. Auch dieser dient für den Winter als Überlebensschutz, quasi als Nähr-, Reserve- und Frostschutz. Werden die Temperaturen merklich tiefer, dann lässt der Zucker kein Wasser mehr in die Knolle. Eine perfekte Anti-Frier-Technik der Natur.
♣ Das Gemüse duftet noch nach frischer Erde, fast ein bisserl muffelig, aber trotzdem nicht ungut. 🙂
♣ Bei der Zubereitung bitte denke nicht an deine Finger und das Holz-Schneidebrett, sondern an deine und meine Umwelt und verwende KEINE Plastikhandschuhe, die dir überall immer nahegelegt werden. Das wunderbare Rot der Knolle lässt sich leicht wieder wegwaschen – also keine Angst beim nachhaltigen Handling …
Quelle: Aromagemüse; Der Weg zum perfekten Geschmack; Vierich / Vilgis; Stiftung Warentest; Berlin; 2017.
Für einen guten Start in einen farbenfrohen, kulinarischen Herbst.
G’sunde Grüße
Martina
Kann man auch bereits gekochte Rohnen aus der Dose oder vakuumverpackte aus dem Handel verwenden oder müssen es frische sein? Ich esse Rohnen Salat ganz gerne, ich kaufe meistens den fertigen im Glas
Liebe Barbara!
Danke für deine Anfrage. Ich koche immer mit der rohen Rohne, also auch meinen Salat koche ich selbst. Natürlich kannst du bereits die gekochten Rohnen dazu verwenden. Es verkürzt sich natürlich die Kochzeit drastisch. Also nur mehr kurz anbraten und vorsichtig drunter rühren… 😛 das Aroma wird wahrscheinlich nicht mehr ganz so perfekt sein!
G’sunde Grüße, Martina