8 gute Gründe für den Bärlauch – der erste gesunde Frühlingsbote

Servus und Hallo! Schön, dass du wieder bei mir mitliest. Ich danke dir für deine Zeit. Ich hoffe, es geht dir gut, wo auch immer du gerade in der Welt bist. 🙂

Pünktlich zum Frühlingsbeginn findest du die zarten, grünen Blätter an schattigen Laubwaldrändern, wenn du in der Natur nach den ersten Wildpflanzen suchst. Für mich beginnt der Frühling, wenn am nahen Bauernmarkt die Marktstandler büschelweise ihren selbst gepflückten Bärlauch zum Kauf anbieten. Dann kann ich nie widerstehen, denn dann bin ich mir sicher, dass es der essbare Bärlauch und nicht das giftige Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder die giftige Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist. Natürlich kommen die erst später zum Vorschein, aber jedes Jahr wieder liest du in den Medien, dass es, meist ältere Menschen, beim Sammeln verwechselt haben und daran verstorben sind. Also immer genau auf die unterschiedlichen Merkmale achten!

Der Bärlauch (Allium ursinum) wird ebenfalls als Bärenlauch, Hexenzwiebel, Ramsel, Waldknoblauch und Wilder Lauch benannt. Er gehört botanisch in die Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und zeigt ab April bis Mai entzückend weiße Blüten, die wie kleine Sterne aus dem Dunkelgrün hervorleuchten. Usch von der Winden erzählt in ihrem Buch, dass der Name wahrscheinlich von den Bären abstammt, die nach ihrem langen Winterschlaf wild auf die ersten Wildkräuter waren. 🙂 Wir Menschen haben dies beobachtet und uns einen Reim darauf gemacht. Geschichtlich kann es aber ebenso von Ramsel – Ramsen – Rams hergeleitet werden, was die Ableitung vom germanischen Wort hrameson bedeutet und auf die lauchartigen Gewächse zurückzuführen ist. Wenn wir es vom griechischen krómyon herleiten, bedeutet dies Zwiebel.

Egal woher der Name stammt, Bärlauch schmeckt scharf und eindringlich nach Knoblauch. Nach dem Verzehr fehlt aber der Geruch aus Mund und über die Haut, was ein großer Pluspunkt für ihn ist.

Apropos Zwiebel: wenn du beim Pflücken in der Natur achtsam und nachhaltig vorgehst, wäre das wunderbar. Erstens damit auch andere in den gesunden Genuss kommen können und falls du einen Bärlauch mit der Zwiebel ausreißt, dann setz ihn doch einfach bei dir daheim in einen Topf oder in deinen Garten. Er lässt sich sehr gut kultivieren, wenn du auf einen sehr schattigen, humusreichen Boden achtest. Gib ihm eine feuchte Laubschicht und er wird sich bei dir wohlfühlen und vermehren und du hast dann immer gleich deinen grünen Frühlingsstarter griffbereit. Beim Pflücken in der Natur schau drauf, dass du pro Pflanze immer nur ein Blatt abschneidest, damit die Kraft noch in ihr bleibt.

Meine 8 guten Gründe für deine Bärlauch-Gesundheit

♥ Frische Bärlauchblätter enthalten reichlich Vitamin C: dieses Vitamin spielt eine der Hauptrollen im menschlichen Immunsystem, Codewort Corona 🙂


♥ Zusätzlich beinhalten sie vorwiegend Schwefelverbindungen (z.B. Glutathion, Cystein). Diese, heißt es, sollen gegen Entzündungen, Bluthochdruck und bei hohen Blutfettwerten heilend wirken. Ebenso gibt es Bitterstoffe.


♥ Das im Bärlauch vorhandene Allicin, ein Umsetzungsprodukt der Aminosäure Alliin, soll ebenfalls gegen Infektionen stark sein, indem es die Zellen der Krankheitserreger (Viren, Bakterien und / oder Pilze) schädigen kann.


♥ Daher genieße die Blätter so frisch und unbehandelt wie möglich. Gib sie als Zugabe von Speisen in deinen Salat oder fein geschnitten in deine Soße beziehungsweise Dips. Zerkleinert kannst du es wunderbar mit Essig und Öl vermischen und zauberst so ganz rasch ein Vitamin-C-haltiges Salatdressing. Möchtest du die saftig grünen Blätter ebenfalls als Dekoration mit deinen Augen genießen, dann gib zwei größere Blätter in dein Ölglas, welches du auf den Tisch platzierst und jede/r selbst daraus gießen kann. Wenn du eine Suppe kochst, dann bitte den Bärlauch erst ganz zum Schluss dazu geben und gleich vom Herd nehmen. Denn nur so kannst du sein ganzes Aroma auskosten.


♥ Der Bärlauch ist ein wunderbares ZERO WASTE Wildgemüse, denn du kannst alles von ihm essen. Neben den Blättern, sind die weißen Blüten sehr schmackhaft und wunderbar dekorativ in Salaten oder auf einem Paleo-Butter-Brot. Ab Juni sind die runden Samen erntereif und erinnern ein bisserl an grüne Pfefferkörner oder Kapern. Im Sommer bis in den Herbst hinein kannst du dann die Bärlauchzwiebel ausgraben und verspeisen. Das wäre natürlich sehr schade, denn so hast du deine Ernte für das darauffolgende Jahr bereits vernichtet. 😛


♥ Du kannst den Bärlauch recht gut einfrieren, um im Winter einmal eine scharfe Cremesuppe daraus zu kochen. Dabei den Bärlauch kurz waschen und vorsichtig trocken schleudern, klein schneiden und in ein Glas geben. So bleibt er streufähig und ist gleich aufgetaut.


♥ In der Homöopathie wird die ganze Pflanze verwendet, unter anderem bei Störungen im Magen-Darm-Bereich.


♥ Beim Pflücken achte immer auf den Knoblauch-Geruch, der beim Zerreiben, ja sogar beim Pflücken alleine schon, in deine Nase strömt. Das Maiglöcken und die Herbstzeitlose haben das nicht! Beim Bärlauch bilden sich ab März zwei hellgrüne Blätter, die lanzettförmig ausschauen. Der Blattrand ist glatt und das Blatt ist matt! Maiglöckchen und Herbstzeitlose glänzen. Wenn du dir nicht sicher bist, dann bitte lass deine Ernte von Sachkundigen beurteilen.

Quelle: Kulinarische Geschenke aus der Natur; Ein Führer durch die Jahreszeiten; Wildkräuter, Blüten, Beeren, Früchte, Wurzeln; Usch von der Winden; Edition Fackelträger; Köln: o.J. // Selbstversorgung aus der Natur mit essbaren Wildpflanzen; Constanze von Eschenbach; Kopp Verlag; Rottenburg; 2014. // Psychrembel Naturheilkunde und Alternative Heilverfahren; De Gruyter; Berlin/Bosten; 2011.

 

Und nun bin ich gespannt, ob du errätst, was ich dir als erstes Bärlauch-Rezept in den nächsten Tagen posten werde und was zugleich mein Frühlings-Lieblingsrezept mit Bärlauch ist? 🙂



Auf in einen fitten und grünen Frühling!

G’sunde Grüße, deine Martina

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