
Meine Lieben! Heute schenke ich euch einen bunten Blumenstrauß, der nicht nur für die Augen ein Genuss ist, sondern ebenso in kulinarischer Weise vieles bietet.
Alle LeserInnen meiner Generation und älter 🙂 kennen die farbenprächtigen Lupinen in den Bauerngärten, ja sogar an den Straßenrändern auf dem Lande sicherlich noch von der Kindheit her. Oder? Dieses Bild, gemalt von meiner lieben Großmutter (Omi) und Künstlerin Viktoria Röck (1923-2016,) ist ein Werk aus diesen Tagen. Dass diese wunderbaren Blumen, die meine Lieblingsblumen damals waren, eines Tages auf meinem Teller landen und meine Nahrung sein würden, hätte ich mir nie gedacht…
Süßlupinen gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und sind somit verwandt mit der Erbse, der Kichererbse und der Erdnuss. Kosenamen wie Wolfsbohne oder Feigbohne hört frau nur selten. Farbenprächtig sind sie allesamt: Ob weiße, blaue oder gelbe Lupine oder sogar die typisch blau-lilafarbene Vielblättrige Lupine. Im Sommer-Bauerngarten ist die Pflanze nicht wegzudenken. Sie ist einjährig und weist im Normalfall einen hohen Anteil an giftigen Bitterstoffen auf, die beim Kochen alleine nicht zerstört werden. Um diese zu entziehen, wird der Lupinensamen in den traditionellen Anbauländern, dem Mittelmeerraum, für bis zu 14 Tage in Meer- oder Salzwasser gelegt. Bei den modernen Züchtungen, das blieb hier leider nicht aus, genügen 1 – 2 Tage. Aber Vorsicht, es muss gemacht werden!
Diese genießbaren Samen, nur aus Züchtungen, werden sodann für die menschliche Ernährung weiterverarbeitet wie zum Beispiel zu Mehl oder Schrot. Als Zusatzstoff sind sie in diversen Lebensmitteln enthalten. Da gibt es vegane Würstel, Lupinen-Drink oder der durchaus interessant schmeckende Lupinen-Kaffee.
Die weiße Süßlupine weist den höchsten Ertrag / Hektar auf, gefolgt von der Blauen. Das Schlusslicht ist die Gelbe, wobei wiederum die Weiße die höchsten Ansprüche an Boden, Licht und Anbautechnik hat. Das ist halt so mit den Züchtungen…
Wer schon mal in Portugal oder rundherum 🙂 auf Urlaub war, hat vielleicht die eingelegten Samen als “Bier-Snack” in Gaststätten aufgetischt bekommen.
Für mich als Gesundheitswissenschaftlerin ist die Lupine deshalb so attraktiv, weil sie eine wunderbare Nährstoffzusammensetzung aufweist. Im Vergleich dazu gibts ihre Brüder und Schwestern:
Nährwertangaben: (in % der Korntrockenmasse)
- Lupine 5 % Kohlenhydrate 36-48 % Eiweiß 4-7 % Fett
- Sojabohne 14,8 % Kohlenhydrate 35-45 % Eiweiß 18-20 % Fett
- Erbse 40 % Kohlenhydrate 23-26 % Eiweiß 1,5 % Fett
- Bohne 34-45 % Kohlenhydrate 21 % Eiweiß 1,6 % Fett
sowie einen hohen Ballaststoffanteil von 15-18 % und einen ebenso sehenswerten Anteil von Mineralstoffen mit 4-5 %. (Quelle: http://www.biothemen.de/Qualitaet/korn_huelse/lupine.html)
Diese tolle Zusammensetzung ist für SportlerInnen und vegan lebende Menschen unerlässlich und hat, weil ihr nicht nur das Gluten, sondern das weitaus schlimmere Amylopektin A zur Gänze fehlt, nun auch einen Siegeszug in alle anderen Haushalte angetreten. Wer meinen Blog bereits seit längerem verfolgt weiß, dass ich mich getreidefrei ernähre, weil nur das eine artgerechte Ernährung für uns Menschen ist.
Süßlupinen – Nudeln
Diese Spiral-Süßlupinen-Nudeln gibt es bei uns in Graz im “Das Gramm” als offene Ware im Glas. Ich konnte mich selbst bedienen und in meinen mitgebrachten Behälter einfüllen. Das alleine ist schon Anreiz genug diese orange-altrosafarbenen Nudeln zu kochen und kosten. Die Farbe wird erreicht, indem dieser Nudelart rote Linsen und Kurkuma beigemengt werden.
Die Kochzeit in Salzwasser beträgt 4 – 6 Minuten, wobei es wieder zum Übergehen schäumt! Wie ihr erkennen könnt, geht die Nudel ziemlich aus der Form und ist deshalb ein guter Bissen im Mund, an dem die Soße gut hängen bleibt.
Geschmacklich ist die Verwandschaft zur Erdnuss nicht zu leugnen. Sie sind ziemlich trocken und mehlig, für meine Begriffe aber doch kernig. Ich kann mir herzhafte Gerichte damit gut vorstellen. Die Farbe geht, wie bei allen anderen Trendgetreide-Nudeln leider verloren.
Nährwertangaben: (pro 100 g Trockenprodukt)
- 100 g Süßlupinen-Nudeln geben 180 kcal / 753 kJ
- 42,8 g Kohlenhydrate, davon 3,7 g Zucker UND
- 29,8 g Eiweiß
- 5 g Fett, davon gesättigte FS 0,7 g
- 8,1 g Ballaststoffe
Lupinenmehl – fein gemahlen
Dieses Mehl kann als Eiersatz in diversen Back- und Teigwaren eingemischt werden und macht das Gelb der Speisen durch die gelbe Farbe des Mehls selbst noch intensiver. Als Richtlinie: 2 EL Lupinenmehl ersetzt 1 Ei.
Nährwerttabelle: (pro 100 g Trockenprodukt)
- 100 g enthalten 320 kcal / 1.336 kJ
- 12 g Kohlenhydrate, davon 2,8 g Zucker UND
- 32 g Eiweiß
- 9,2 g Fett, davon 1,5 g gesättigte FS
- 31 g Ballaststoffe
- 0,03 g Salz

Lupinenmehl – getoastet
Diese Art von Mehl stammt von geschälten Süßlupinensamen der blauen Sorte, die zuerst getoastet und dann vermahlen werden. Verwenden kann frau es für Brot, Bratlinge, Kuchen, als Beigabe in Suppen, Soßen, Smoothies und Müsli. Das Verhältnis von 1:6 mit Getreidemehl sollte jedoch beachtet werden. Und daher fällt es für mich aus der Reihe meiner gesunden Lebensmittel fürs Backen. Werde aber noch andere Möglichkeiten ausprobieren…
Lupinen Kaffee – instant
Dieser Instantkaffee ist schnell löslich und koffeinfrei. Da ich aber keine Kaffeetrinkerin bin, sondern Tee-Liebhaberin, verzichte ich gerne darauf. Ebenso ist die Zutat von 60 % Roggen (Secale cereale) nichts für mich als getreidefreie Genießerin.
Zubereitung:
- auf 200 ml heißes Wasser kommt
- 1-2 TL Lupinen-Kaffee-Instantpulver, umrühren und fertig.
Der Geschmack neigt ebenso hier in den nussigen Bereich hinein.
Einen bunten Reigen an Genuss für die kommende Woche wünscht euch
eure Martina
Ein Kommentar zu „Trendgetreide Süßlupinen“