Zypern Teil 2 – die geteilte Insel

Ein Muss ist die Fahrt in den Norden der Insel – in die Türkei! Ja, richtig gelesen: Türkei. Diese ist im Jahr 1964, in einer hinterlistigen Nachtaktion, auf Zypern eingefallen und bombardierten die damalige Hauptstadt Famagusta. Seitdem ist diese wunderbare Insel gespalten – geteilt – wobei der türkisch-zypriotische Teil weltweit nur von der Türkei anerkannt wird! Bemühungen, dieses Land wieder zu vereinen, sind bis jetzt gescheitert und die Zyprer sind sehr enttäuscht von uns Europäern, denn sie erhofften sich beim EU-Beitritt 2004 unsere Hilfe.

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Der Rest eines Tretbootes (1964) – nicht einmal so ein Müll wird von den Türken entfernt : (

Famagusta, damals die Hauptstadt und der wichtigste Hafen als Tor zur Ostroute, ist nun eine Geisterstadt, denn die UNO hat den Küstenteil als militärische Sperrzone erklärt und anstatt dass sich hier Freude und Lachen breit macht, steht man vor einem Stacheldraht und zerfallenen Häusern und Hotels, die Schlangen und Mäuse beherbergen, sonst nichts. Zyprer wurden von ihren Häusern delogiert und Türken einquartiert. Bis heute noch dürfen die rechtlichen Inhaber nicht in ihre Häuser zurück. Bis heute noch ist ihnen nichts abgegolten worden. Ich bin zu tiefst betroffen – fotografieren strengstens verboten. Am nördlichen Strandteil tummeln sich Touristen aus der Türkei (?!), dahinter gleich die Ruinenstadt, geisterhaft leer und ein trauriges Zeichen unserer, ach so aufgeklärten, Gesellschaft.

 

Famagusta vom Meer aus betrachtet – eine Geisterstadt, der bewohnte türkische Teil – die einstige St. Nikoloas Kathedrale wurde ihrer Kreuze beraubt und als Moschee umfunktioniert. Andere Kirchen zerfallen, wieder andere werden als Viehställe „missbraucht“ : (

Die Ausgrabung Salamis, nördlich von Famagusta gelegen, bringt eine antike Stadt mit Gymnasium, Theater und noch vielen wunderbaren Steinmauern, -bögen und Mosaiken ans Tageslicht. Leider wird hier nicht mehr weiter gegraben…

Dieser Ausflug zeigt leider, dass die Zeitgeschichte in unserem Österreich totgeschwiegen wird. Hier wäre akuter Handlungsbedarf, denn vor Zypern wurde Erdgas gefunden und der Streit darum wird wahrscheinlich bald eskalieren. Die europäischen Zyprerinnen und Zyprer brauchen „Zivilcourage“ von uns allen….also beim nächsten Einkauf, egal ob Lebensmittel oder Textilien oder beim nächsten Urlaub buchen mitdenken und unser Land und unsere Kultur stärken!!

PS: die Türkei ist auf Grund dieser Geschichte vom EU-Gerichtshof für Menschenrechte 2001 für die „Verletzung de Menschenrechte“ verantwortlich gemacht worden…

Was lernen wir daraus?

Oder – Werden wir daraus lernen?

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