Vitamin D – lass die Sonne rein

Hey, du! Toll, dass du wieder hier rein liest.

Du liegst gerade in der Sonne an einem netten Seeufer hier zu Lande oder packst deine Koffer für deinen Strandurlaub am Meer? Egal wo du gerade bist, ich hoffe, du bist draußen unter dem freien Himmel und genießt den wunderbaren Sommer und die vielen Sonnenstrahlen, die uns dieser Tage beschert sind. Ich weiß schon: einige werden jetzt sagen, aber Achtung – zu viel Sonne ist schlecht für uns und unsere Haut. Schwachsinn, antworte ich. Ohne Sonne kein Leben – für keinen von uns. Im Gegenteil – wer sich der Sonne entzieht, wird krank und das auf viele bereits bekannte und viele noch nicht (von der Schulmedizin) anerkannte Weisen.

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Foto: Stefan Bacher

Symptome von Vitamin-D-Mangel – findest du dich darunter?

  • psychische Beschwerden: z.B. Schlafstörungen bzw. nicht erholsam aus dem Schlaf aufzuwachen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, innere Unruhe, Stimmungsschwankungen, Depressivität bis Burnout (und noch mehr)
  • physische Beschwerden: z.B. Zuckungen und Verkrampfungen der Muskeln an Armen und Beinen, unruhige Beine, Kopfschmerzen vom Nacken ausgehend, bis hin zu Osteoporose als chronischer Defizitzustand (und noch mehr)

Nimm dir Zeit und lies genau, wenn du mehrere Faktoren bei dir bemerkt hast, denn du kannst es ohne großen Aufwand ändern!

Vom Vitamin zum Hormon

Die Herstellung des lebenswichtigen Stoffes passiert aus dem Basisfettstoff – Cholesterin aus dem Blut – Provitamin D3 entsteht > durch UV-B-Sonnenbestrahlung wird Vitamin D3 gebildet > von der Haut geht es dann in die Leber > dort wird umgebaut in 25-Hydroxy-Vitamin-D ( 25(OH)D ) > von dort gelangt es zu den Nieren und wird in das aktive Vitamin-D-Hormon 1∝,25(OH)2-D3, respektive Calcitriol synthetisiert > von dort geht es in alle Zielorgane (Nieren, Darm, Knochen, Nebenschilddrüsen…). Relativ neu sind die Forschungsergebnisse, dass fast alle Zelltypen im menschlichen Körper Vitamin-D-Rezeptoren aufweisen, um selbst diese letzte Synthesestufe durchzuführen. Vitamin D ist daher für deine Gesundheit, dein Wohlbefinden und deine Langlebigkeit unumgänglich!!

Es ist so, wie mit allen Dingen auf dieser Erde: „…nur die Dosis macht das Gift“ (Paracelsus 1493-1541) und wer schon im Frühling mit kurzen Sonnenexpositionen beginnt, kann diese bis in den Sommer steigern und sollte dies auch unbedingt tun, denn das Sonnenvitamin D ist essentiell, d. h. lebensnotwendig für uns Menschen.

Als Säugling hast du, und ich ebenso, Vitamin D in Tropfenform in den Mund bekommen, damit deine Knochen „ordentlich“ wachsen. Mineralisieren nennt die Medizin diesen Vorgang, wenn das vorhandene Vitamin D das im Blut zirkulierende Kalzium zum Knochenaufbau heranzieht. Der Kalziumspiegel im Blut muss dazu aber konstant sein. Ist dies nicht so, kommt das Parathormon ins Spiel.

Und so sieht das Gesamtkonzept in uns aus

  • Prävitamin D 3 wird unter UV-B-Lichtbestrahlung in der Haut synthetisiert oder über den Darm durch spezielle Nahrungsmittel (fetter Fisch, spezielle Pilze, Nahrungsergänzungsmittel) aufgenommen. Zwischenstufen werden in Leber und Niere in eine aktive Form umgewandelt. Gleichzeitig hebt es die Resorption von Kalzium aus dem Darm an.  
  • Der Gegenspieler, das Kalzitonin (in der Schilddrüse gebildet), senkt den Kalziumspiegel im Blut, indem es dieses in die Knochen einbaut. Ein wunderbarer Kreislauf, wenn alles im Normbereich liegt.
  • Das Parathormon wird vermehrt ausgeschieden (gebildet in der Nebenschilddrüse), wenn der Kalziumspiegel im Blut sinkt und es wird sodann aus dem Knochen Kalzium abgebaut, damit wieder genug im Blutkreislauf vorhanden ist, usw.. Das heißt ein ausreichender Vitamin-D-Blutspiegel hält die Parathormonbildung in Schach und somit unsere Knochen stabil!

Ist zu wenig Vitamin D im Blut, sinkt in Folge dessen der Kalziumspiegel und diese oben angeführte Kaskade an Vorgängen wird gestartet. Ein konstanter Kalziumspiegel im Blut ist aber für etliche weitere Körperprozesse von Nöten –

  • es ist ein Mitspieler bei der Blutgerinnung,
  • wichtig bei der Hormonsignalübermittlung,
  • bei Vorgängen der Nerven-Reiz-Überleitung sowie
  • der Kontraktion von Muskeln.

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Wenn wir auf unsere Ahnen zurück blicken, wird gleich klar, dass wir mit 120.000 Generationen Jäger & Sammler immer an der Sonne waren, dann kamen 500 Generationen Ackerbau und wir waren wieder draußen an der Sonne. Die letzten 10 Generationen industrielle Revolution haben uns in dunkle Fabrik- und Büroräume verfrachtet und in der letzten Generation, wo ich und vielleicht auch du hineinfällst, sind wir vor dem PC und Internet noch viel weiter von der natürlichen Sonnenbestrahlung entfernt, als je zuvor. Was wird mit der kommenden Generation….?

Vitamin-D-Räuber in unserem täglichen Leben sind zusätzlich:

psychischer Stress

Nikotin

Alkohol

extremer Sport / Indoor Sport

chronische Entzündungen (MS, Rheuma)

Reizdarm

Diabetes Mellitus

Adipositas / Fettleibigkeit

Medikamente

Kulturelle Vorgaben

Und für alle, die jenseits der 60er-Marke sind, diese Haut kann leider kein Vitamin D aus den Sonnenstrahlen mehr umwandeln…

Aus all den oben angeführten Fakten siehst du selbst, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel im Blut für unser Leben, besonders wenn du Sport treibst, wichtig ist. Daher lege ich dir ans Herz, miss deinen Vitamin D-Spiegel regelmäßig, d. h. zweimal im Jahr zu Beginn wäre gut und danach entscheide selbst, ob und wie viel du in den Sommermonaten in die Sonne gehst : ).

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Die völlige Überforderung, wenn du planlos in den Geschäften etwas Passendes für dich suchen sollst – also bitte nicht!!

Sei nicht so naiv und schlucke irgendetwas, wenn du dir nicht sicher bist. Einfach Tropfen oder Kapseln einzunehmen, ohne zu wissen, wie bzw. wo du stehst, davon rate ich dir definitiv ab. Ich habe in meinen 43 Jahren meines Sportlerinnenlebens noch nie irgendein Mittelchen einfach so eingenommen. Der Nahrungsergänzungmarkt redet uns das aber leider immer mehr ein. Die Mittelchen gibt es ja bereits überall zu kaufen – sogar online. Daher bringe ich regelmäßig als Prävention ein bisserl Blut ins Labor. Das Resultat hat mich anfangs doch geschockt. Ich bin ein Mensch, der sehr viel im Freien ist – ich habe einen Garten und bin gern draußen. Meinen Job – den Sport, mache ich jedoch fast ausschließlich Indoor und da liegt der Haken. Die vielen Stunden im Turnsaal, sowie in den Fitness-Studios können die Zeit in der Sonne leider nicht ausgleichen. Stress und meine drei Schwangerschaften, sowie mein vegan/vegetarischer Lebensstil sind hier gerade auch nicht hilfreich.

Meine letzte Untersuchung liegt ein paar Wochen zurück und ich bin wieder einmal „gerade“ so im Normbereich – 31 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) und daher handle ich bereits zukunftsweisend für mich und meinen Körper und fülle nun meinen Speicher auf!

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Was zeigt der Blutbefund? Verwirrend für uns „Endverbraucher“ sind die beiden Einheiten, die bei Vitamin-D-Bestimmungen auf dem Laborausdruck ersichtlich sind. Hier zu Lande kann der Wert in ng/ml  (Nanogramm pro Milliliter) oder in nmol/l (Nanomol pro Liter – Umrechnungsfaktor 2,496) auf dem Befund stehen. Bei mir sind es die ng/ml. Der Normbereich beginnt für gewöhnlich bei 30 ng/ml und geht bis zu 100 ng/ml. Diese Werte werden aber nicht allseits anerkannt, respektive kritisch diskutiert.

Die Werte im Überblick

< 20 ng/ml … absoluter Mangel

21-29 ng/ml … relativer Mangel

30-100 ng/ml … regelrechte Versorgung

40-60 ng/ml … optimale Versorgung

100-150 ng/ml … übermäßige Versorgung

Und leider meinen viele ÄrztInnen, dass bei 30 oder ein bisserl drüber alles im „grünen Bereich“ sei. Da bin ich, mit einigen anderen, anderer Meinung. Diese empfehlen bei einem Mangel, d. h. nun alles unter und bis 30 ng/ml, eine Auffüllung mit 10.000 – 15.000 IE (Internationale Einheiten) pro Tag über 4 bis maximal 8 Wochen, danach 3.000 IE pro Tag als Erhaltungsdosis, vor allem im Winter. Empfehlungen aus dem Buch „Vitamin D“ von Dr. med Eberhard J. Wormer gehen von 800/1.000 bis 3.000 IE Vitamin D 3 aus. Fakt ist, dass wir hier in Österreich auf der nördlichen Hemisphäre während der dunkleren Jahreszeit kein Vitamin D in der Haut produzieren können, weil die UV-B-Strahlung ausbleibt. Unsere Nachbarn Deutschland, Schweiz, Ungarn und alles darüber haben natürlich das gleiche Schicksal. Daher können wir ruhig vom Vitamin-D-ilemma sprechen, da die meisten Menschen ihren Vitamin-D-Wert leider nicht wissen.

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Wer mehr wissen möchte, als ich hier im Blog aus dem Buch herausgenommen habe, dem empfehle ich „Vitamin D“ von Dr. E. J. Wormer

 

Hast du dich nun entschieden, etwas mehr „Sonne“ in dein Leben zu lassen und deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen, dann gratuliere ich dir. Mach einen Termin beim nächsten Labor oder bei deiner Ärztin, die das Vitamin D, also das 25-Hydroxy-Vitamin D / (25(OH)D / Calcidiol, misst. Nur dieses ist aussagekräftig!!

Hier noch einige Tipps auf was du beim Kauf achten solltest, falls dir deine Ärztin nicht eine „Firma“ aufdrängt.

Wichtig beim Kauf von Vitamin-D-Produkten ist nun

  • Reinsubstanz, muss es sein 
  • keine Zusatzstoffe, lies den Beipackzettel mit Ruhe durch
  • Qualität der Rohstoffe
  • Verträglichkeit, ist bei jeder von uns anders – achte darauf
  • keine Verunreinigung
  • Dosierung – wie oben ausführlich beschrieben. Zum Auffüllen muss es 1.000 IE / Tropfen sein, sonst musst du viel zu viel schlucken.

Ich habe schon einige für dich ausprobiert – hier im Vergleich:

Biogena: 1 Tropfen hat 1.000 IE / Trägerstoff: Sonnenblumenöl, Cholecalciferol / Inhalt: 25 ml / Preis: € 26,90

Pure: 1 Tropfen hat 1.000 IE / Trägerstoff: mittelkettige Triglyceride, Cholecalciferol / Inhalt: 22,5 ml / Preis: € 29,90

Dr. Jacob’s:  1 Tropfen hat 800 IE / Trägerstoff: High-Oleic-Sonnenblumenöl (94 %), Antioxidationsmittel stark tocopherolhaltige Extrakte (Vitamin E natürlichen Ursprungs), Vitamin D3, Menachinon (Vitamin K2, all-trans MK-7) / Inhalt: 20 ml / Achtung bei gemeinsamer Einnahme mit Vitamin-K-Antagonisten – Gerinnungshemmer vom Cumarin-Typ / Preis: € 19,95

Eigenmarke der Adlerapotheke (Graz) ohne Foto: 1 Tropfen hat 1.000 IE / Trägerstoff: Weizenkeimöl, Cholecalciferol / Preis: € 9,95

Fazit – es gibt aber ebenso viele andere Hersteller, die hier nicht getestet wurden:

  • Eigenmarke – auf Grund von Weizenkeimöl für mich nein danke
  • Dr. Jacob’s – auf Grund der vielen Zusatzstoffe für mich nein danke
  • Pure – auf Grund von Übernahme durch den Nestlé Konzern und daher ethischen Bedenken für mich nein danke.
  • Ich bin bei Biogena „hängen geblieben“ und sehr zufrieden. Dies ist eine österreichische Firma aus Salzburg und weist für mich alle oben angeführten Kriterien eines optimalen Nahrungsergänzungsmittel auf!

Die Wahl liegt aber natürlich ganz bei dir selbst…

Wenn du dich im Sommer für die Sonnenvariante entscheidest, dann ist folgendes interessant zu wissen: ein sonniger Sommertag in Norditalien lässt bei einem hellhäutigen Menschen (dazu zählen wir) innerhalb von 10 bis 12 Minuten Vitamin D produzieren, welches einer Tagesdosis von 10.000 bis 20.000 IE gleichkommt. Also – lass die Sonne rein bzw. rauf auf deine Haut!!


Mit der Hoffnung, ein bisserl (Sonnen-)Licht ins Dunkle gebracht zu haben,

schicke ich dir sonnige Grüße

deine Martina

6 Kommentare zu „Vitamin D – lass die Sonne rein

  1. Liebe Martina!
    Ich habe auch einen Test durchgeführt – wahr erschreckenderweise auf 8.
    Habe nach Einnahme von Tropfen (4 Wochen) einen Wert von 23 erreicht.
    Ich mache sicher weiter und schicke dir gesunde Grüße – Manfred

    1. Lieber Manfred,
      danke für deine informativen Zeilen. Gut zu lesen, dass andere auch meinen Weg der ganzheitlichen Gesundheit gehen! Bleib auf deinem Weg, er wird dich zu deinem Ziel führen! Und bitte bleib mir weiterhin auf meinem Blog erhalten, zum Lesen, Kommentieren und Gedankenaustausch – würd mich sehr freuen.

      Sonnige Grüße, Martina

    2. Hast Du schon einmal etwas vom Zusammenhang zwischen Serotonin und Vitamin D gehört? „schon seit meiner Kindheit leide ich an wechselnd schweren depressiven Verstimmungen und mir wurde mehrfach von einer Homöopathinn empfohlen, meinen Vitamin D Spiegel hoch zu halten, da es einen Zusammenhang mit Serotonin gibt (was uns Depressiven fehlt bzw vom Körper wieder abgebaut wird). Laut ihrer Theorie ist das auch der Grund, warum Depressionen im Winter schlimmer werden und Menschen in polaren Gebieten, wo es mehrere Monate durchgehend dunkel ist, anfälliger für Depressionen sind. Ich kann das jetzt so nicht beweisen, ich finde den Ansatz aber interessant.

      1. Liebe Barbara.
        Danke für deine interessante Frage.

        Serotonin muss im Gehirn und im Darm selbst hergestellt werden, dazu braucht es Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe. Vitamin-D bzw. Vitamin-D-Rezeptoren, so hat man herausgefunden, kommen so ziemlich auf allen Zellen / Zellwänden vor, d.h. im Klartext, ohne Vitamin D kein gesundes, keine reibungsloses Leben. Inwieweit der Vitamin D-Spiegel auf den Serotonin Spiegel sich auswirkt, kann ich dir nicht genau sagen. Aber mir ist klar, dass in unserem wunderbaren Organismus jedes Rädchen ins nächste greift und alles in Zusammenhang steht (stehen muss). Das ist mir als komplementäre Gesundheitswissenschafterin schon lange bekannt.

        Vitamin D und Serotonin wirken auf unser Psyche. Es ist gut, wenn du gerade jetzt vor dem Winter, deinen Vitamin-D-Spiegel im Blut kontrollieren lässt. UND es wird, wie du richtig geschrieben hast, in unseren Breitengraden kein Weg an einer Supplimentierung von Vitamin D vorbei führen. Die äußere Dunkelheit kann sonst deine innere Stimmung schwer beeinflussen.

        G’sunde Grüße, Martina

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